Farbgestaltung bei Demenz

Wege lenken, Stimmungen herbeiführen...

 

Welche Farben eignen sich für den Demenzbereich?

Hier streiten sich die Gelehrten...Zumal, wie allzu oft im Demenzbereich, keine verlässliche Aussage zur tatsächlichen Auswirkung von Farbgestaltung gegeben werden kann. So sollte man bei der Farbauswahl und Farbanordnung versuchen, die physiologischen und kognitiven Einschränkungen dementiell veränderter Menschen auszugleichen, das Wohlbefinden zu steigern und die noch vorhandene Ressourcen wirksam zu fördern. Im Rahmen eines konzeptionellen Raumgestaltungkonzeptes kann diese Zielsetzung effektiv verwirklicht werden.

„Mit Farben kann man Dinge oder Bereiche hervorheben,

 

aber auch visuell verschwinden lassen".

 

Dementiell veränderte Menschen haben eine eingeschränkte Farbwahrnehmung. Spezifische Farben werden häufig nicht mehr als solche erkannt, eine Differenzierung zwischen der Farbe Blau und Grün ist oftmals nicht mehr möglich. Kräftige Farben werden hingegen relativ gut wahrgenommen - effektiv aber erst in Bezug zu Farbkontrasten.

 

 

Es bewährt sich in Form eines themenorientierten Raumgestaltungkonzeptes, Farbfamilien zu entwickeln, die anteilig aus Kontrastfarben und Harmoniefarben bestehen. Die Kontrastfarben können z.B. als Orientierungsmarker gesetzt werden. Mit den Grundfarben kann man hingegen Stimmungen schaffen, aber auch ausgewählte Bereiche visuell verschwinden lassen (Z.B. „Tabutüren“ in der gleichen Farbe der Wand streichen).

 

Themenorientierte Farbgestaltung: Wohnbereich "Lichtung"

 

 

 

 

 

Eine flächenhafte und gezielte Farbanordnung lockert monotone Wege-führungen auf und wirkt in Kombination mit einer spezifischeThemedeko-

ration als zusätzliches Gestaltungselement.

 

Empfohlene Farbinterventionen:

 

  - Systematische Farbanordnung in Flurgängen ("monotone Flurgänge   

    auflockern", "visuelle Stichflure aufheben“)

  - Strategische Einzelflächen zur Darstellung eines spezifischen Bereichs 

    ("Eyecatcher setzen", "Wichtiges betonen“)

  - Farbflächen als Passepartoutfunktion ("in Szene setzen“)

  - Farbflächen als Orientierungsmarker ("Wege lenken“ )

  - Mit Farben Unwichtiges verbergen ("Tabuzonen setzen“)

Benötigen Sie Anregungen oder Tipps für Ihre individuelle Farbkonzeption? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf!